Fünf Tipps zum Schneeschuhwandern mit Hund

Schneeschuhwandern mit Hund; Reit im Winkl; Dürrnbachhorn; Winter-Wandern mit Hund

Schneeschuhwandern mit Hund - hier erfahrt ihr, wo ihr Touren findet, auf was ihr achten müsst und wie das Ganze richtig Spass macht ...

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Wer auch Winter mit dem Hund draußen unterwegs sein möchte, zum Beispiel auf Schneeschuh- oder Winter-Wandertour, sollte an ein paar Dinge denken, bevor er sich zusammen mit seinem Vierbeiner ans Spuren im Tiefschnee macht ...

Schneeschuhwandern mit Hund: Wo finde ich geeignete Touren?

Es gibt spezielle Wanderwege bzw. geführte Schneeschuhtouren – in vielen Wintersportgebieten gibt es inzwischen auch ausgeschilderte Schneeschuhwanderwege. Man kann natürlich auch auf selbstgespurten Pfaden mit den Schneeschuhen stapfen – hilfreich sind da spezielle Führer, zum Beispiel von Rother. Allerdings muss man da unbedingt auf die Lawinensituation achten und auch dementsprechendes Wissen und Ausrüstung haben!

 

Hier gibt es auf meinem Blog weitere Tourenvorschläge für Schneeschuhwanderungen oder Winterwanderungen mit Hund zum Beispiel ins Wimbachgries.

 

Weitere Seiten mit Tourenvorschlägen als Inspiration:
Schneeschuhwandern im Berchtesgadener Land
Schneeschuhwandern in der Ramsau (Berchtesgadener Land)
Schneeschuhwander-Touren bei Outdooraktive
Schneeschuhwandern im Chiemgau/Reit im Winkl

Wie kann ich den Hund auf seine erste Schneeschuhtour vorbereiten?

Kommandos: Praktisch ist es, wenn der Hund auf das Kommando “Spur” hört und passend Abstand zum Schneeschuhwanderer hält. Das Kommando “Spur” oder “Abstand” sollte klappen, möchte man sich und seinen Vierbeiner vor Verletzungen schützen. Denn die Zacken der Schneeschuhe sind scharf und wenn der Hund hinten zu nah folgt, steigt er entweder auf die Schneeschuhe oder läuft in Gefahr, einen "Kinnhaken" von den Schuhen zu bekommen. Die meisten Hunde verstehen relativ schnell, dass es auch für sie selbst am besten ist, in der Spur in gewissem Abstand zu folgen. Besonders praktisch ist es, wenn der Vierbeiner ebenfalls auf das Kommando “Platz” oder “Bleib” hört, falls doch einmal ein Reh, ein Fuchs oder ein anderer Hund den Weg kreuzt.

 

Aufwärmen/Kondition: Raus aus dem Auto und Vollgas rein in den Pulverschnee: das ist für Mensch und Hund nicht unbedingt gut. Der Muskel- und Sehnenapparat muss sich beim Vierbeiner wie beim Menschen erst aufwärmen, um gegen Verletzungen gefeit zu sein. Also langsam starten und evtl. spezielle Aufwärmübungen machen ... Natürlich sollte der Hund grundsätzlich die nötige Kondition für so eine Tour haben.

 

Pausen: Wenn man eine Tour geht, die noch völlig unverspurt ist, ist die Freude erst einmal riesengroß. Mein Hund freut sich immer über die dicke Schneedecke, durch die er wie ein Wilder fetzen kann, und spurt zunächst vor. Nach ein paar hundert Metern merkt er aber, wie anstrengend das ist, vor allem, wenn der Schnee sehr tief ist. Nach einiger Zeit ist der Hund beim Spuren im Tiefschnee ziemlich erschöpft und braucht auch mal ein Pause.

Checkliste für die Winter- oder Schneeschuhwanderung mit Hund

  • Wer meint, dass der Hund Schnee fressen kann und so im Winter keinen Durst hat, der täuscht sich gewaltig. Auch bei kalten Temperaturen braucht der Hund genügend Wasser. Viele Hunde schlecken oder fressen Schnee, wenn sie Durst haben. Leider vertragen sie ihn selten. Schneefressen kann zu Magen-Darm-Beschwerden und sogar zu schwereren Erkrankungen führen. Trinkwasser für den Hund muss also definitiv mit.
  • Zeitplanung mit Pausen, genug warmes Trinken und Brotzeit in den Rucksack sowie GPS-Gerät und geeignetes Kartenmaterial mitnehmen! Auch bei kurzen und scheinbar harmlosen Touren kann es im Winter aufgrund einer Notsituation schnell ganz anders aussehen. Deswegen ist eine gute Planung immer von Vorteil. Die Länge und Schwierigkeit der Tour sollte man nach Konditionszustand und Trittsicherheit der Gruppenmitglieder, der Kondition des Hundes, dessen körperlichen Voraussetzungen und der Schneelage wählen, denn auch ein Hund kann sich überanstrengen.
  • Für konditionsschwache, ältere oder gehandicapte Hunde sollte die Tour entsprechend leicht oder kurz gewählt werden
  • vor der Tour Wetterlage überprüfen; Lawinenlagebericht checken
  • Tour früh genug starten
  • Leinenpflicht? Im Winter ist es fast noch wichtiger als im Sommer, sich Gedanken um Leinenpflicht und die Wildtiere vor Ort zu machen. Denn die sollten besonders im nahrungsarmen Winter keinesfalls von freilaufenden oder wildernden Hunden aufgestöbert werden. Bei unerzogenen Hunden gilt zum Wohle der Waldtiere in jedem Fall Leinenpflicht!
  • Ausrüstung: Wetterfeste Kleidung, Wechselwäsche, Gamaschen, wasserdichte Trekking- oder Bergstiefel, Anziehen nach Zwiebelprinzip, genug zu trinken, Brotzeit, Notfallset Mensch/Hund, Stirnlampe, evtl. Decke und Handtuch für Hund, Pfotensalbe, Pfotenschuhe, Leine, Ersatzleine, Schneeschuhe und Stöcke, evtl. Lawinenset, GPS-Gerät, Handschuhe und Mütze, Sonnenschutz, Biwaksack, Karte, DAV SnowCard

Vierbeiner in Eis und Schnee: Was muss euer Hund "drauf" haben?

... vor allem wahrscheinlich eines – Pfotensalbe, damit sich keine Schneebällchen zwischen den Zehen bilden ;-) Viele Hunde leiden bei bestimmten Schneeverhältnissen unter schmerzhaften, dicken Schnee- und Eisklumpen zwischen den Zehen beziehungsweise Krallen.

 

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Haare zwischen den Zehen zu kürzen (macht auch der Tierarzt) und die Pfoten dick einzucremen. Die Cremedose nehme ich unterwegs mit, am besten in der Hosen- oder Jackeninnentasche, sonst wird die Creme zu hart zum Auftragen. Bei Bedarf trage ich ordentlich nach. Besonders zwischen den Zehen ist eine dicke Schicht wichtig.

Hundeschuhe für Schnee

In Extremfällen sind die speziellen Überschuhe bzw. Booties, zum Beispiel von Ruffwear oder Uwe Radant zu empfehlen, gerade auf extrem langen Touren oder bei Harscheisbedingungen.

Polar Trex von Ruffwear
Die neuen Polar Trex von Ruffwear Foto: Ruffwear

Schnee-hemd für Hunde

Nicht nur an den Pfoten, sondern auch in den “Achseln” hat mein langhaariger Hund bei bestimmten Schnee-verhältnissen mit steinharten, wund scheuernden Schneeklumpen zu kämpfen. Er leidet sichtlich darunter, schmeißt sich regelrecht auf den Boden und probiert völlig verärgert, diese Störenfriede durch Nagen zu entfernen. Ich möchte diesen Winter versuchen, ihm im Bedarfsfall ein enges T-Shirt anzuziehen, damit sich die Schneeballen erst gar nicht bilden können – auch wenn es wahrscheinlich ziemlich peinlich aussieht. Den Ruffwear Cloud Cheaser (Foto) hat Ari abgelehnt. Warum auch immer ... ;-)

Wintermantel für Hunde

Ruffwear Powder Hound
Ruffwear Powder Hound Foto: Ruffwear

Für Hunde, die aufgrund ihrer kurzen Haare am Bauch oder wegen Rückenbeschwerden empfindlich sind, eignen sich spezielle Pullover oder Mäntel sehr gut. Es empfiehlt sich ohnehin bei einer kurzhaarigen Rasse solch einen Mantel mitzunehmen. Bei Pausen im kalten Wind kühlt selbst der Mensch schnell aus. Das gilt besonders für junge und kurzhaarige Hunde. Hier muss man besonders aufpassen, um Erkältungen zu vermeiden.Auf einigen Gipfeln soll so mancher Hundebesitzer schon gefroren haben, weil er seine Jacke dem treuen Begleiter übergeworfen hat, der bibberte ...


Zweibeiniger Schneeschuhanfänger? Das solltet ihr vorher wissen ...

Anfänger, die noch nie mit Schneeschuhen unterwegs waren, sollten die erste Tour vielleicht sogar ohne Hund planen. Zum einen, um mit dem Material vertraut zu werden, zum anderen, um einmal am eigenen Leib zu spüren, wie anstrengend das Schneeschuhwandern tatsächlich sein kann. An sich ist es ein ganz natürlicher Bewegungsablauf, man muss nur mehr hüftbreit gehen, anders als mit normalen Schuhen.


Bergauf sollte man aktiv mit den Zehen arbeiten und damit die Zacken unter den Ballen tief in den Schnee vergraben. Bergab ist es umso sicherer, je mehr man etwas in Vorlage geht. Wer bergab mehr Spaß und Action will, kann in Rückenlage hinunterlaufen und so sogar einige Meter in’s Gleiten übergehen. Üben sollte man auch das traversale Gehen. Vom DAV gibt es hier eine interessante Broschüre: “Faszination Schneeschuhwandern”.


Vorsicht vor Verletzungen: Bei einer Schneeschuhtour wird der Hund wahrscheinlich irgendwann enger bei euch laufen, um nicht spuren zu müssen, also bitte mit den Stöcken aufpassen, um den Hund nicht zu verletzen. Ebenso ist darauf zu achten, mit den Zacken der Schneeschuhe nicht auf die Hundepfoten zu treten. Wie bereits erwähnt, lohnt sich das Üben der notwendigen Kommandos. Gut ist es, wenn der Hund eventuell vorab schon gelernt hat, in passender Entfernung hintenher “Spur” zu laufen.

 

Noch weitere Tipps, auch zum Thema Ausrüstung, Technik und Lawinen sind in meinem Artikel für das Bergzeit Magazin zusammengefasst, den findet ihr, wenn ihr auf folgenden Link klickt: Schneeschuhwandern mit Hund: Das musst Du wissen!

Wanderung Schnee Hund Schneeschuhwanderung
Foto: Ruffwear (Landing Pad Reisebett)

Info:

Die Infos und Vorschläge auf dieser Seite zur Ausrüstung von Ruffwear sind nicht gesponsert.

Ich selbst habe das Landing Pad und die "alten" Polar Trex zum Testen zur Verfügung gestellt bekommen.

 

 

Insgesamt bin ich persönlich mit den Produkten von Ruffwear zufrieden, die Vorschläge und Links sollen

als Anhaltspunkt und Inspiration dienen, was es alles auf dem Markt gibt ...

Nicht zuletzt waren die Fotos einfach schön :-)

 

Die Links sind zum Teil Affiliate-Links, das bedeutet,

dass ich von eurer Bestellung ein bisschen profitiere um diesen Blog zu erhalten - ihr aber nicht mehr zahlen müsst ...


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Kommentare: 1
  • #1

    Bettina (Freitag, 13 Januar 2017 22:27)

    Danke für diesen informativen Beitrag. Bis jetzt war ich mit meiner Labrador-Hündin Nera nur in der Wärme unterwegs. Im März geht es zurück in die Schweiz. Freue mich schon riesig auf den ersten Ausflug mit ihr in den Schnee. Da sind deine Tipps super hilfreich damit:)
    Liebe Grüsse bettina