Der Fischerweg: Mit Hund in die Verdonschlucht

Unbeschreiblich schön: Die Wanderung in den "sanften" Teil der Verdonschlucht.

Rauh und sanft, tief und weit: So unterschiedlich, wie sich die Gorges du Verdon, die Verdonschlucht gibt, so vielfältig ist die Wanderung auf dem "Sentier des Pêcheurs" – dem Weg der Fischer ...


Aktuell ist der Weg gesperrt, weil er über Privatgrund führt und der Besitzer einer Nutzung nicht mehr zustimmt.
Falls wir über Änderungen informiert werden, berichten wir hier.


Die Verdonschlucht oder umgangssprachlich auch der Grand Canyon du Verdon war ein absolutes Wunsch-Ziel bei unserer Reiseplanung. Wir wussten nur nicht, ob man mit einem Hund überhaupt in die Schlucht hinabsteigen kann. Es gab zu wenig wirklich gute Informationen darüber im Internet, und die Machbarkeit des bekanntesten Weges durch die Schlucht, des Sentier Blanc-Martels, war uns einfach zu ungewiss.

 

Über einen Artikel in einer Zeitschrift kam ich zu der Adresse einer Bergführerin, die aus Wien stammt und seit Langem in der Verdonschlucht Führungen anbietet. Andrea Bacher war so lieb, mir mit ihrem fundierten Wissen zwei Wege zu empfehlen, die mit Hund definitiv machbar sind: Eben der  "Sentier des Pêcheurs" und der "Sentier découverte du Lezard", der rund um den Aussichtspunkt Point Sublime aus drei Wegen besteht, die teilweise in die Schlucht führen.

 

Wir haben uns für den Fischerweg entschieden, weil er nicht nur zum Verdon, sondern auch an ihm entlang führt.

Der Parkplatz, der Col d’Olivier, direkt an der Straße D 952, die an der Verdonschlucht entlang führt, war schnell gefunden. Dort gibt es auch eine Informationstafel über den Verlauf der gesamten Wanderung.

Trotz eindringlicher "Warnungen" trauen wir uns auf den Fischerweg

Hier wurden wir von einem Pärchen mit einem kleinen Hund angesprochen, das gerade von der Wanderung Abstand genommen hatte und umgekehrt war. Die beiden fanden die Wege zu gefährlich, weil sie ausgewaschen und voller loser Steine und Wurzeln sind.

 

Sie wollten uns warnen, den Weg nicht zu gehen – schon gar nicht mit Vierbeiner. Als wir den beiden versicherten, dass sowohl wir, als auch der Hund, Erfahrung auf alpinen Wegen haben, konnten wir sie etwas beruhigen.

 

Gott sei Dank haben wir uns durch diese Unkenrufe nicht abhalten lassen und auf Andrea Bachers Tipp gehört: Die Wanderung war wunderschön, wenn auch an manchen Stellen etwas "unkomfortabel". Ich bin auch nicht sicher, ob ich, wie von offizieller Seite empfohlen, kleine Kinder mitnehmen würde, aber einen trittsicheren und alpin etwas erfahrenen Hund auf jeden Fall.

Türkisblaues, eisiges Wasser und eine Drahtseilversicherung

Tiefblicke auf die Verdonschlucht beim Rückweg zum Parkplatz.
Tiefblicke auf die Verdonschlucht beim Rückweg zum Parkplatz.

Der Weg führt sehr unstet, dafür aber sehr abwechslungsreich durch die typische Vegetation der Provence mit vielen Kräutern und auch stachelbewehrten, niedrigen Büschen bis an den Verdon hinab. Dort wandert man auf einem weichen Waldpfad, der auch immer wieder sandig ist, am Fluß entlang.

 

Immer wieder gibt es Gelegenheit, direkt ans oder ins (s..kalte) Wasser zu gehen, sich für ein Picknick oder einen ganzen Nachmittag niederzulassen. Der "Sentier des Pêcheurs" zieht sich mal direkt am Ufer, mal etwas erhabener dahin, was wiederum super Tiefblicke erlaubt.

 

Bevor es vom Flußbett weg und wieder bergauf geht, erwartet uns die schwierigste Stelle der Rundwanderung. Man muss einen großen Felsblock überwinden. Der schmale Steig, der leichte Kletter- und durchaus absturzgefährliche Stellen aufweist, ist mit Drahtseil versichert.

 

Für uns und Ari war diese Stelle (siehe Diashow) absolut unproblematisch, wir mussten nur aufpassen, dass sich unser stürmischer Vierbeiner nicht durch seine Schnelligkeit selbst in Gefahr bringt. Das klappt immer ganz gut, indem wir Ari warten lassen, bis einer von uns vorgestiegen ist und ihn (in diesem Fall) von unten mit Worten bremst und den ungefährlichsten Weg weist. Unser Vierbeiner hat da nämlich oft eine ganz andere Ansicht und findet immer wieder "Abwege", die uns gar nicht gefallen.

 

Nach dieser Hürde geht es teils sehr steil über ausgewaschene Pfade nach oben, etwa auf der Hälfte des Rundweges treffen wir auf ein Schild des Nationalparks, das ab hier auf eine Anleinpflicht hinweist.

 

Ein letztes Mal erreichen wir einen schönen Aussichtspunkt, bevor der Rundweg am Parkplatz endet.


Tipps für die Wanderung mit Hund:

Allgemeine Hinweise:

 

Länge unserer Tour: ca 6 km

Höhenunterschied  ca. 300 Meter

Dauer (durchschnittlich): 2,5 h (reine Wanderzeit)

Bewertung: Mensch: rot

Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig; Wege oft ausgewaschen und mit Schotter überzogen; bei Nässe sicher sehr rutschig; eine Stelle drahtseilversichert; Tour am besten so gehen, wie an der Infotafel ausgeschildert

 

Startpunkt: Parkplatz "Col de l'Olivier", er liegt am westlichen Ende des Grand Canyon du Verdon, an der (auf der Nordseite der Schlucht verlaufenden) Straße D 952 zwischen Moustiers und La Palud

 

Weitere Infos:

 

Informationen, Routenbeschreibungen und -pläne sowie einen Übersichtsplan (auf französisch) gibt es auf den offiziellen Tourismusseiten über den Verdon

Hundespezifische Hinweise:

 

Bewertung: Hund: rot, ein Stück schwarz

 

Wasser: mehrfach am Verdon

 

"Hotspots" für Hunde:

Am Weg teilweise sehr scharfkantiges Gestein, Schotter und Felsen;

 

auf einem Stück von etwa zehn Metern muss ein großer Felsbrocken auf einem Steig mit leichten Kletterstellen überwunden werden; Das Stück ist mit einem Drahtseil versichert (siehe Fotos), für einen bergerfahrenen, gut erzogenen Hund dürfte das kein Problem darstellen;

 

Hinweisschild auf Leinenpflicht im Nationalpark ab etwa der Hälfte der Wanderung


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Kommentare: 6
  • #1

    Heiko mit Artur (Samstag, 28 Juli 2018 23:55)

    Alles kein Problem mit dem Hund haben es auch gemacht war wunderbar

  • #2

    Sara (Donnerstag, 04 Oktober 2018 17:43)

    Wir wollten heute die Tour laufen, leider steht am Parkplatz auf der Infotafel dass der Weg geschlossen wurde und nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Es wurde auch ein Drahtseil zur Absperrung gespannt! Schade...

  • #3

    Andrea Obele von mein-wanderhund (Donnerstag, 04 Oktober 2018 22:19)

    Habe gerade nachgeforscht und es stimmt tatsächlich: der Weg wurde gesperrt, weil er über Privatgrund führt und der Besitzer der Nutzung nicht mehr zustimmt. Man kann nur hoffen, das die Touristiker ihn umstimmen können ...

  • #4

    Sara (Freitag, 05 Oktober 2018 10:32)

    Haben auf dem Campingplatz nachgefragt, das Problem war tatsächlich ein Stück Privatweg auf dem eine Frau gestürzt ist (nichts spektakuläres) und die Versicherung den Besitzer des Weges verantwortlich machen wollte. Aber uns wurde empfohlen den Weg trotzdem zu gehen das wäre nur ein obligatorisches „verbotsschild“ der Weg würde trotzdem von vielen Wanderern genutzt. Wir versuchen jetzt mal unser Glück �

  • #5

    ubaTaeCJ (Dienstag, 06 September 2022 15:24)

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  • #6

    ubaTaeCJ (Dienstag, 06 September 2022 15:26)

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