An der Vorderen Schwarzachen zur Bichleralm und Hiental-Klause

Wandern mit Hund; mein-wanderhund; Berchtesgaden; Schwarzachen; Bichleralm; Klausenrundweg

Wer Almwanderungen am Wasser mit einer zünftigen Hütteneinkehr liebt und dann noch historisch interessiert ist, der ist auf dieser Runde auf den Spuren der Holzfäller gut aufgehoben. Da wir (ungewollt) etwas abseits vom Weg unterwegs waren, gabs für uns auch noch einige Überraschungen dazu ...

Nach meiner Knieverletzung und bei dem warmen Temperaturen war ich auf der Suche nach einer leichten Wanderung am Wasser, die mit der Tour zur Bichleralm recht schnell gefunden war. Irgendwie hatte ich allerdings keine Lust, den historischen Klausenrundweg vollständig zu laufen, so dass ich mir schon daheim auf der Karte eine Abkürzung (haha!) suchte, die am sogenannten Reitegraben durch den Wald über die Hiental-Klause zur Bichleralm und dann der Vorderen Schwarzachen zum Ausgangspunkt führen sollte ...

Über den idylischen Reitergraben ins Nirgendwo

Am hinteren Wanderparkplatz in der Nähe der Reiterbrücke (es gibt zwei Parkplätze, einfach den ersten rechts liegen lassen!)  bei Weißbach an der Alpenstraße gings los: ein paar Meter sind wir dem ausgeschilderten Wanderweg gefolgt, dann nach links in den Reitergraben abgebogen. Was ich zunächst für eine gute Idee gehalten habe, weil es ein wirklich schöner Steig am Wasser entlang ist, endete mit einer Wegsuche mit Schlangenkontakt. Denn: Der in der Karte als Wanderweg eingezeichte Pfad war nicht mehr vorhanden bzw. zunächst im ersten Teilstück ausgeschwemmt.

 

"Macht nix", dachten wir, "sind ja trittfest, den nehmen wir trotzdem..." Es ging also über Stock und Stein im Wald bergauf, der Weg war zunächst zwar ausgewaschen, aber deutlich sichtbar – bis er einfach im Laub und Gras verschwand. Mit GPS und Karte folgten wir meinem Orientierungssinn durch den Wald bergauf, bis Ari plötzlich stehen blieb:  Etwas raschete im Laub mitten auf unserem Weg.

 

Bei genauerem Hinsehen entdeckten wir einen Frosch, der gerade von einer Schlange mit dem Maul festgehalten wurde und wohl auch verspeist werden sollte. Ich bin nicht ganz sicher, ob es eine Ringelnatter- oder ein Äskulapnatter war, etwas größenwahnsinnig war sie meiner Ansicht auf alle Fälle ...

 

Wir störten dieses "Frühstück" nicht länger, kämpften uns auf unwegsamen Pfaden nach oben, bis wir den Fahrweg erreichten. Wenigsten der war, wo er laut Karte sein sollte ...

Wandern mit Hund; mein-wanderhund; Berchtesgaden; Schwarzachen; Bichleralm; Klausenrundweg
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Neue Chance, neuer Weg - und wieder Pech...

Auch die zweite, auf der Karte eingezeichntee Abweichung vom üblichen Weg endete im Wald-Nirvana... wie vehext wars, schließlich vertraue ich auf die Karte schon seit Jahren.. Wie auch beim ersten Mal fanden wir auch trotz der "Wegslosigekit" die richtige Richtung im Wald und gelangten endlich auf den Weg, den wir hatten erreichen wollen:

 

Wir sahen den Wegweiser Richtung Hiental-Klause und Bichleralm. Schneller als auf den weglosen Passagen kamen wir auf dem Forstweg (meist im Schatten) gut voran und erreichten kurz darauf die idyllische Hiental-Klause. Ein Fest für Ari, der im kalten Wasser gleich Erfrischung suchte.

Bichleralm und deftige Brotzeit, wir kommen ...

Von der Klause geht es auf einem wunderschönen Waldweg mit Infotafeln über die Forstwirtschaft erst bergauf, dann über glitschige Steine oder mit einem beherzten Sprung über einen Bach. Danach weiter rechts den Wegweisern folgend auf einem Almweg durch den Wald Richtung Bichler- und Harbachalm.

 

Kurz vor den Almen geht es über offenes Almweidengelände, bei unserem Besuch waren allerdings alle Rinder in den Hütten. Oft wird die Beweidung nämlich so gehandhabt, dass die Rinder tagsüber im Stall der Alm und des nachts auf der Weide stehen... Gut für uns, denn wir hatten wenigstens hier keine unangenehme Begegnung mehr :-)

 

Auf der "griabigen" Bichleralm gabs dann eine ganz besondere "Omlette-Brotzeit", die sehr lecker war.

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Zurück an der grün schillernden Schwarzachen

Der Rückweg führte uns über die Harbachalm erst auf einem Fahrweg steil bergab, dann etwa flacher direkt am eher breiten Steig direkt an der Vorderen Schwarzachen entlang. Es ist eine kleine Klamm, an der man wunderschön wandern kann, ab und zu können die Hunde direkt ans Wasser.

 

Es gibt immer wieder Infotafeln. Schließlich war hier, in der Nähe der Bäckingerklause, eine Holztransportbahn eingesetzt.Eine langgezogene Rechtskurve führt später Richtung Parkplatz, man darf rechts einen kleinen Steig nicht übersehen, der ausgeschildert ist und auf die Straße zum Parkplatz zurückführt.

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Fazit der ungewöhnlichen Wanderung: Schön, aber so nicht zu empfehlen...

Ja, wir hatten Spaß auf dieser (unvernünftigen) Wanderung, es war spannend, mal die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Allerdings kann ich die Tour, genauso, wie wir sie gegangen sind, nicht guten Gewissens weiter empfehlen: zum einen, weil man die ausgewiesenen Wanderwege auch aus Naturschutzgründen nicht verlassen sollte, zum zweiten, weil nicht jeder unbedingt einen guten Orientierungssinn besitzt.

 

Deshalb gibt es heute "nur" den Hinweis auf den offiziellen Klausenrundweg, der an der Schwarzachen über die Klausen und Almen noch zur Reiteralm und wieder zurück führt. Der schönste Teil ist sicher der Weg an der Vorderen Schwarzachen entlang, so dass man auch nur bis zur Bichleralm und auf gleichem Weg wieder zurück wandern kann ...

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