Wie Mensch, Flucht- und Raubtier zum perfekten Team werden können - das beschreibe ich in diesem Artikel genauso, wie die Tatsache, dass sein Leben als Reitbegleithund für meinen Wanderhund Ari nicht nur Ausgleich ist, sonden tolle Beziehungsförderung und perfekte Grundausbildung zum Berggehen ...
Das Glück der Erde liegt sprichwörtlich auf dem Rücken der Pferde. Für viele Hundebesitzer gilt das vor allem dann, wenn beim Ausreiten noch die eigene Fellnase in
trauter Einheit nebenher läuft. Dieser romantische Mädchentraum ging für mich in Erfüllung, als Ari ins Haus kam. Klar war, dass mein Welpe mich irgendwann nicht nur am Berg
begleiten, sondern auch die Eigenschaften eines guten Reitbegleithundes erfüllen sollte, was ihm als Australien Shepherd ja eigentlich in die Wiege gelegt sind. Allerdings muss man bei
den „Hütern“ von Anfang an aufpassen, dass sie nicht voll ihren Anlagen entsprechen und die Pferde in die Hacken beissend treiben oder hüten.
Trotzdem gelten sie, wie alle größeren, sportlichen, gut erziehbaren Rassen als ideale Reitbegleiter. Auch „Arbeitshunde“ wie Schäferhund oder Riesenschnauzer werden empfohlen.
Einer der richtig klassischen Kutsch- und Reitbegleithunde ist der Dalmatiner. Große, schwere Rassen oder Vierbeiner mit reichlich Jagdtrieb sind weniger geeignet. Wer sich für ein sehr kleines
Exemplar als Reitbegleiter entscheidet, muss damit rechnen, dass dieser bei schnellen Gangarten und auf langen Ausritten nicht mithalten kann und eventuell mit in den Sattel muss.
Prinzipiell sollte man sich im Klaren sein, dass „Hafermotoren“ von Haus aus schreckhafte Fluchttiere sind, für die der Hund als Raubtier eigentlich eher Feind als Freund ist. Beides sind aber
Herden- bzw. Rudeltiere, so dass man beide sehr gut zusammen gewöhnen kann, wenn man viel Zeit, Geduld und Konsequenz einbringt und wichtige Grundlagen beherzigt.
Nicht nur der kleine Vierbeiner sollte vom Charakter her gut zum Vorhaben passen, auch das Ross sollte einiges mitbringen, damit aus Pferd, Reiter und Fellnase ein gutes Trio
wird. Ideal wäre es, wenn das Reittier im Gelände verlässlich, nervenstark und gut führbar ist, vor allem sollte es sich den kleineren Tieren gegenüber neutral bis positiv verhalten.
Denn es gibt Gäule, die Hunde jagen oder beissen. In meinem Fall war ich mir bei Karo, meinem Andalusier-Mix sicher, dass ihn ein Welpe nicht aus der Ruhe bringt. Er ist zwar temperamentvoll,
aber sehr klar im Kopf und wird nur in seltensten Fällen nervös, so dass ich keine derartigen Probleme auf mich zukommen sah.
Bevor allerdings der Welpe das erste Mal mit in den Stall durfte, habe ich abgeklärt, ob der Stallbesitzer und die Stallgemeinschaft nichts gegen den neuen Vierbeiner haben und ob es
bestimmte Regeln, wie eine Leinenpflicht, gibt. Ich ließ mir im Stall neben meinem Schrank noch einen Karabiner anbringen, an dem ich Ari sicher befestigen kann, wenn ich Karo aus dem
Offenstall hole, in die Futterkammer gehe oder überhaupt viel Remmidemmi im Stall geboten ist. Die Flächen innerhalb der Koppeln und des Freilaufes der Pferdeherde waren für Ari
von Anfang an absolute Tabuzonen, auch wenn es ihm sehr schwer fällt, nicht für Ordnung innerhalb der Herde sorgen zu dürfen. Zu groß wäre dort die Gefahr, unter die Hufe zu
kommen.
Ari musste von klein auf lernen, sich am Putzplatz ruhig zu verhalten, und die anderen Tiere am Hof wie Hühner, Katzen und fremde Artgenossen zu ignorieren. Ich
kann mich noch gut erinnern, welch ein Donnerwetter es gab, als er das erste mal ein Huhn in der Stallgasse beschnuppern wollte, das aufgeregt flügelschlagend die Flucht ergriff. Ari natürlich
kläffend hinterher – ein Riesenspaß für den Welpen und fast ein Herzinfarkt für das Huhn und mich. So gibt es am Hof auch abseits der Pferde viel zu lernen: wie zum Beispiel, dass ein
Stromzaun „beissen“ kann und man die Berührung tunlichst vermeiden sollte.
Insgesamt ist es sehr wichtig, schon beim aneinander gewöhnen sehr viel Ruhe mitzubringen, denn Ärger oder Ängste übertragen sich sofort auf das sensible Ross und die ebenso empfindsame Fellnase
und können problematisch werden. Ich bin anfangs viel mit Karo und Ari spazieren gegangen, die ersten Wochen immer mit Begleitperson, die Ari an der Leine hatte. Karo musste an
den wuseligen Rüden gewöhnt werden, und Ari daran, dass er mit Karo eine tierische Konkurrenz hat, die sich nicht nach Hundeart ausdrückt. Später setzte mich dabei immer wieder in den Sattel, um
Ari damit vertraut zu machen, dass ich außerhalb der gewohnten Reichweite bin.
Schon zuvor hatte ich mir viele Gedanken über nötige Kommandos gemacht und darüber, was wir als Trio können müssen, um unsere zukünftigen Ausritte stressfrei genießen zu können. Da wir
viel im Wald unterwegs sind, sollte Ari auf keinen Fall jagen. Von Anfang an habe ich ihm deshalb verboten, die Wege zu verlassen und im Wald zu stöbern, was sich wirklich sehr
gelohnt hat und ich auch am Berg mittlerweile sehr zu schätzen weiß.
Solide Erziehung ist für einen treuen Reitbegleithund unerlässlich: er sollte zuverlässig abrufbar sein, auf Kommando links und rechts am Ross gehen können und „Sitz“, „Platz“
und „Warte“ auf Ruf- und vielleicht sogar auf Handzeichen zuverlässig ausführen. Viele Kommandos habe ich in „Trockenübungen“ mit Ari allein vorbereitet und geübt. Genau das sind ja auch
die Grundvoraussetzungen für einen Wanderhund, wie ich auch in meinem Artikel "Wandern mit Hund - die elf
besten Tipps" kurz anschneide.
Apropos Kommando: Es ist sehr praktisch, wenn man sich für Pferd und Fellnase unterschiedliche Kommandos ausdenkt und diese konsequent anwenden kann. Ich hatte das nicht bedacht
und anfangs mehrfach die Situation, dass zum Beispiel auf ein „Komm“, das Karo galt, sofort schwanzwedelnd Ari neben mir stand - obwohl er gar nicht angesprochen war.
Zudem ist es wichtig, seine Kommandos vom Sattel aus deutlich durchzusetzen, denn es wird nicht lange dauern, bis die Lakritznase bemerkt, dass der Reiter vom Pferd aus nicht
viele Möglichkeiten der Einwirkung hat. Disc-Scheiben, Wurfketten oder Schütteldosen leisten in solchen Fällen manchmal gute Dienste, aber nur dann, wenn das Ross bei deren Verwendung ruhig
bleibt und der Hund entsprechend reagiert. Zudem muss das „Geschoss“, einmal verwendet, auch wieder vom Boden aufgehoben werden. Wer bei der positiven Bestärkung auf Leckerlis setzt, sollte daran
denken, dass es möglicherweise ein Problem geben könnte, wenn der Vierbeiner die Belohnung nicht fängt und auf der Suche danach gierig zwischen die Hufe gerät.
Dazu eine nette Anekdote: Karo war es überhaupt nicht gewohnt, mit Leckerli trainiert zu werden, aber als er spitz bekam, dass Ari oft fressbare Belohnungen erhielt, forderte er
tatsächlich ebenso seine Happen ein, wenn er zum Beispiel selbstständig auf meinen Rüden wartete oder im Galopp versammelt hinter diesem blieb. Mittlerweile
ist es für beide ein festes Ritual, nach einer gelungenen Galoppade ruhig stehen zu bleiben und von mir mit Fressbarem belohnt zu werden. Ideal bewährt hat sich dabei eine Leckerlitasche mit zwei Fächern, die ich hier genauer vorstelle: Test TrendPet Leckerlitasche TwinTreat Plus.
Der ideale Reitbegleithund lässt sich vom Sattel aus anleinen. Das erfordert, dass sich die Fellnase am Reiterbein oder der Schulter des Pferdes ins „Männchen“ hochstellt und der Reiter dabei so beweglich ist, dass er sich sehr weit nach unten beugen kann, um anzuleinen. Das Reittier wiederum sollte dabei ruhig stehen, nicht bei der Pfotenberührung scheuen und kein Problem damit haben, wenn die Leine den Körper berührt und sich bewegt.
Der Reiter sollte einhändig reiten und jederzeit ab- und wieder aufsteigen können, falls das mit dem Anleinen, zum Beispiel wegen der geringen Größe des vierbeinigen Begleiters,
nicht klappt. Die Leine darf wegen Verletzungsgefahr nie am Pferd oder am Sattel festgemacht werden! Für uns hat sich übrigens eine Joggingleine mit „Stoßdämpfer“ bewährt, die am Hundegeschirr befestigt wird: unbedachte oder plötzliche Bewegungen sind bei den Fluchttieren nie ganz ausgeschlossen,
und da ist diese Version meines Erachtens die gesündeste.
Auf dem Weg zu einem guten Team hilft es insgesamt enorm, eine gute Bindung zu den Tieren aufzubauen. Denn wenn Fellnase und Pferd dem Reiter voll vertrauen, ist schon viel
gewonnen, besonders in Situationen, die nicht vorhersehbar sind. Mir ist es eines Sommerabends passiert, dass ein Jäger im Wald, nachdem wir an ihm vorbei waren, sehr nah hinter unserem Rücken
geschossen hat. Bis heute weiß ich nicht, warum er das tat, jedenfalls bin ich genauso erschrocken wie meine beiden Tiere. Beide hüpften zwei Sprünge nach vorne, um sich dann sofort nach mir im
Sattel umzusehen und sich daran zu orientieren, wie ich reagiere. Ich war sehr stolz auf Karo und Ari und zu Tränen gerührt, weil wir so ein gutes Trio geworden sind …
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ubaTaeCJ (Dienstag, 06 September 2022 12:52)
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